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Mühlen an der Walluf, von der Quelle bis zur Mündung,
von Bärstadt bis Walluf

Schon früh wusste der Mensch das Wasser für seine Zwecke zu nutzen. Bereits im Altertum wurde das Grundprinzip der Mahlmühle entwickelt und die Technik immer weiter perfektioniert. Die wassergetriebenen Mühlen nahmen dem Menschen schwere und mühsame Arbeit ab.

Aus der Mahlmühle wurden Ölmühlen, Walkmühlen, Hanfreiben, Papiermühlen, Hammerwerke, Sägemühlen usw. entwickelt. Im Laufe der Zeit konnten etwa 120 verschiedene Arbeitsvorgänge mit Hilfe von Wasserkraft ausgeführt werden. Somit waren die Mühlen die Vorläufer moderner Industriebetriebe.

Einst säumten insgesamt 26 Mühlen den rund 11 km langen Lauf der Walluf. Die ältesten Mühlen sind bereits im 13. Jahrhundert bezeugt. Die frühen Mühlen waren meist im Besitz des Adels und der Klöster. Die Mahlmühlen verfügten oft zusätzlich über einen Ölschläger. In den Mühlen wurde das Getreide des Umlandes gemahlen, jedoch auch die nahe Garnisonsstadt Mainz mit ihrem großen Mehlbedarf versorgt.

Eine Schleifmühle wurde ebenso mit der Wasserkraft der Walluf angetrieben wie Papiermühlen, Gipsmühlen und Sägemühlen. Lange Zeit prägten zwischen Oberwalluf und Niederwalluf die Walk- und Lohmühlen das Bild. Hier sind die Tuch und das Leder bearbeitet worden. Die Lagebezeichnungen Lohwiese und Walkenberg erinnern heute noch daran.

Einige der Mühlengebäude sind verschwunden oder haben ihren typischen Charakter verloren. Andere Mühlen sind die Keimzellen moderner leistungsfähiger Industriebetriebe. Hier sei besonders auf die Lochmühle mit ihrer elektronischen Fertigung in Schlangenbad, die Firma EFEN oberhalb von Martinsthal und auf die Chemische Werke Brockhues in Oberwalluf hingewiesen. Mehrere hundert Menschen finden heute in diesen aus Mühlen hervorgegangenen Industriebetrieben Brot und Arbeit. Nach dem II. Weltkrieg fertigte die Firma Wiepa in Oberwalluf Pappe. In der Neumühle und der Hildmühle haben Handwerk und Kunst Einzug gehalten. Heute wird die Mühlentradition durch Firma Van Hees, Vereinigte Gewürzmühlen fortgesetzt.

Das Walluftal lädt die Gäste zu einer Wanderung entlang der Mühlen ein. Die Wambacher Mühle, die Arnet Mühle und die Bug Mühle laden zur Einkehr ein, um dann die Rheingauer Gastlichkeit zu genießen.

Wir wünschen viel Freude bei Ihrem Besuch unserer Ausstellung. Dort finden Sie zur Veranschaulichung der Bedeutung, die den Mühlen in vorindustrieller Zeit zukam, diese Dokumentation über ehemals 26 Mühlen am Wallufbach.

Wir danken dem Heimatarchiv der Gemeinde Walluf.
Für die Ausstellung zeichnen verantwortlich: Gerda Schmitt-Teßmann, Heinrich Scharhag.